In die nunmehr dritte Saison für den Reuss startet Laura Villiger, mittlerweile U23 und in Zürich an der ETH studierend. Nachdem es für Laura als Juniorin bereits einige Meisterschaftsmedaillen gab, zeigte insbesondere die vergangene Saison, dass sie auch als Erwachsene durchaus das Potential hat, um am Kader der schweizerischen Nationalmannschaft anzuklopfen. Nach einleitenden Gesprächen mit dem Verband absolvierte Laura schliesslich ab September sämtliche Tests auf dem Ergometer und im Boot im Rahmen der SRV-Selektion. Dies gelang hervorragend und Laura war bei allen Massnahmen des Verbands stets unter den vordersten Damen ihrer Alterskategorie.
Einen vorläufigen Meilenstein setzte die jung-erwachsene Reusslerin am ersten Langstreckentest des SRV in Mullhouse / FRA, an dem sie alle Mitbewerberinnen hinter sich lassen konnte und nur von einer bereits etablierten und mit internationalen Erfolgen ausgestatteten Sportlerin geschlagen wurde. Die Fülle der guten Testergebnisse sowie die überzeugende Bootsleistung führten zu mehreren Einladungen des SRV zum Kadertraining in Sarnen.
Auch am vergangenen Wochenende war Laura in Sarnen und spürte den rauhen Wind bei diesen Kader-Trainings. Ausgefüllte Zeitplanung, drei Trainings am Tag und Rudern bei Minus-Temperaturen gehören zum winterlichen Alltag der SRV-Internationalen. Damit muss man als Neuling erst einmal fertig werden. Laura gelang dies jedoch problemlos und sie fügte sich im Kraftraum wie auf dem Wasser sofort in die Reihe der Etablierten ein. Dies konnte man im Skiff auf dem Wasser gut beobachten, wenn mehrere Hochleistungssportlerinnen zusammen rudern. Ein lockeres Training wird dann schnell zum Ausscheidungsrennen, denn selbstverständlich macht das Rudern im vorderen Feld stets einen besseren Eindruck als am Ende einer solchen Gruppe. Laura konnte stets bestens mithalten und sich bzw. ihr Können gut präsentieren.
Was dies für den weiteren SRV-Selektionsprozess bedeutet, wird man sehen. Zunächst und zwar unmittelbar stehen die Swiss Indoors auf dem Ergometer an, um direkt am Folgetag in Mullhouse / Frankreich einen Langstreckentest im Skiff zu absolvieren. Da Laura über Weihnachten krankheitsbedingt lange mit dem Training aussetzten musste, war die Leistungsfähigkeit nach Genesung zunächst deutlich reduziert. Seit einigen Tagen ist ein Aufwärtstrend sicht- und messbar. Es bleibt abzuwarten, ob die Zeit der Wiederherstellung in dieser Woche für die angestrebten Teilziele reichen wird.
Sofern alles wie ursprünglich erhofft laufen wird, stehen ohnehin noch grosse Aufgaben aus, welche die Kadersportlerinnen und –sportler für eine Selektion zu internationalen Wettkämpfen bewältigen müssen. Neben diversen Ausdauertests und Kadertrainings werden folgende Selektionskriterien angestrebt: ein weitere Ergometertest in Sarnen im März, eine Langstreckenüberprüfung in Mullhouse / FRA im März sowie die SRV-Trials im Skiff in Corgeno / ITA im April. Bis dahin nimmt Laura selbstverständlich am Training in Luzern und an den Trainingslagern des Reuss in Montauroux / FRA sowie in Monate / ITA teil, um sich dabei den notwendigen Feinschliff für die Tests zu erarbeiten.
Als Fernziel der Reusslerin Laura Villiger wurde die U23-Weltmeisterschaft 2024 in St- Catherines / Canada festgelegt. Während in diesem Jahr ein „Herantasten“ an den Kader SRV geplant war und ist, sollte dann im Folgejahr ein fester Platz im Team Schweiz möglich sein. Voraussetzungen dafür sind eine stets hohe und bleibende Motivation, viel Gesundheit, ein permanenter Ausbau der Leistungsfähigkeit und die nachhaltige Förderung durch den Heimatverein. Die Sportlerin und der Trainer sind sehr dankbar für den stetigen Support seitens des Reuss. Ohne einen Verein mit permanenter Unterstützung kann der Weg zum Nationalteam nicht gelingen, da könnten die Wünsche noch so attraktiv, die Trainings noch so lange und die Leistung noch so gut sein.
Bild: Laura Villiger beim Reuss Training im Winter vor Meggen
Text: Thoams Melges