Durch Krankheiten bereits im Vorfeld dezimiert, nahm der Reuss an der Regatta Lauerzersee teil, zumindest war das die Absicht. Das Ende vorweg … die Regatta musste am Samstag und am Sonntag jeweils frühzeitig abgebrochen werden. Starkwind, Kälte und Schnee verhinderten eine faire und sichere Durchführung. Die Starts des Reuss waren somit auf ein Minimum reduziert. Um so erfreulicher ist es, dass das Team trotzdem 3 Siege und gute Platzierungen erreichte, mehr verhinderte dann der Wintereinbruch. Gewonnen haben Lea / Clara und Lucia / Naomi jeweils im Zweier, wobei Lea / Clara am Sonntag noch das Finale bestreiten und einen super zweiten Platz erkämpfen konnten, womit sie ihren Sieg beim letzten Langstreckentest des SRV eindrucksvoll bestätigten. Schade, dass es nicht zum Vierer der beiden U17-Zweier kam, war dies doch das eigentliche Schwerpunktboot ihres Trainings in den letzten Wochen. Auch seine Abteilung gewinnen konnte Leonard im Skiff U19. Wenngleich er im Training überwiegend Zweier rudert, musste er aufgrund von Krankheiten der Bootspartner kurzfristig nachgemeldet werden und machte das Beste daraus. Technisch besser als andere zeigte er eine mehr als ansprechende Form und eine sehr gute Skiff-Leistung.

Einen sehr schnellen Zweier auf der Ebene Nationalmannschaft U23 rudert Emma mit ihrer Partnerin Marion Heiniger aus Biel. Da Marion amtierende Europameisterin U23 ist, war natürlich auch davon auszugehen. Emma ist zwar die Jüngste im Team U23, aber sie ist unter den Stärksten und hat sich über vielfältige Selektionsmassnahmen SRV durchsetzen können. In der Kombination mit Marion hat sie nun die Chance, sich auf internationale Meisterschaften wie die WM in Canada und die lEM in der Türkei vorzubereiten. Darüber hinaus hat sie die einmalige Chance, von der Erfahrung einer Europameisterin und einer mehrfachen WM-Teilnehmerin zu lernen. In Lauerz war bereits zu sehen, dass dies mit jedem Tag besser funktioniert und dass sich diese Kombination in und abseits vom Boot stets bestens ergänzt. Viel Erfolg diesem Duo.

Emma Ming, Marion Heiniger SRV U23 (2)
Emma Ming, Marion Heiniger SRV U23 (1)

Ein Highlight aus Trainersicht war am Lauerzersee sicherlich der jüngste Teilnehmer im Reuss-Team. Jason. Am Samstag war sein allererster Einsatz von hohen Wellen, Wind und Starkregen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt geprägt. Folglich kam er zwar in einem Stück aber unterkühlt und total frustriet vom Wasser. Im Sanitätszelt wurde er wieder auf Normaltemperatur eingestellt. Kaum bessere Verhältnisse waren es am Sonntag bei seinem Rennen kurz vor Abbruch der Regatta und dennoch trat der erst 12-jährige Jung-Held ein weiteres Mal an. Er konnte Gegner hinter sich lassen, was als deutlich jüngster Teilnehmer nicht selbstverständlich ist. Die grösste Leistung des Youngstars war aber sicherlich, Angst oder besser Respekt und den Frust vom Vortag zu überwinden und sich ein weiteres Mal den winterlichen Bedingungen zu stellen. Auch als langjähriger Trainer sieht man soviel Spirit bei so jungen Aktiven selten. Bravo.

Ebenfalls mit Wind und Wetter kämpfen mussten Amelie, Gemma und Natalia. Sie kämpften im Zweier und Einer nicht nur gegen die Gegnerinnen sondern auch gegen zunehmende Wellen. Alle meisterten die schwierigen Bedingungen souverän unter Einbringen ihrer grösseren Erfahrung, die bei den erst 13-jährigen Amelie und Gemma deshalb schon ausgeprägt ist, da sie auch bereits im jungen Alter von 12 Jahren ihre erste Regattasaison starteten. Dieses sehr frühe Heranbringen an das Wettkampfrudern forderte extrem viel Geduld bei den Aktiven, dafür rudern sie heute als immer noch mit die Jüngsten im Feld bereits mit am besten. Es wird nicht mehr lange dauern, bis sich Geduld auszahlen wird.

Ein ganz anderes Highlight war sicherlich die helfende Anwesenheit unsere neuen Präsidenten Denis Kohli. Er hatte das Glück, nicht auf Wasser gehen zu müssen, aber nass wurde er trotzdem. Die Sportler und Trainer schätzen den Einsatz unseres Vorstands sehr, nicht alle Clubpräsidenten unterstützen ihre Aktiven in diesem Umfang.

Viel mehr zu berichten vom Lauerzersee gibt es nicht. Zusammenfassend kann man zur Regatta sagen …  Rudern ist zwar Outdoor-Sport aber das hat auch seine Grenzen, und die waren am Wochenende deutlich spürbar. Für alle Teilnehmenden, ganz besonders für die jungen U15-Rudernden, tut mir und tut uns der Ausfall der Rennen sehr leid. Aber man muss nochmals deutlich sagen … das Erlebte war und ist nicht typisch. Rudern ist zwar eine Outdoor-Sportart aber keine Winter-Sportart und längst keine Schnee-Sportart.  Für die nächsten Wettkämpfe werden sicherlich bessere Verhältnisse und wärmere Temperaturen zu erwarten sein. Wir freuen uns darauf.

Thomas Melges