WM und Coupe de la Jeunesse
Bereits vor Sarnen wurden durch den SRV und Swissolympic die ersten Selektionen zur U23-Weltmeisterschaft in Canada publiziert. Emma Ming hat mit ihrer Nominierung das erste Saisonziel erreicht und vertritt die Schweiz in St. Catherine / CAN zusammen mit Marion Heiniger (Biel) im Zweier. Voraussichtlich wird dieselbe Kombination danach auch an der U23-Europameisterschaft in der Türkei antreten. Ein Etappenziel ist damit erreicht und der Reuss freut sich mit Emma über die Einsätze auf internationaler Ebene.
Einen Tag vor der Regatta waren Tiago und Leonard bereits in Sarnen aktiv. Beide Sportler des Reuss absolvierten am nationalen Leistungszentrum einen Ergometertest des SRV, welcher eine Voraussetzung für die Trials hinsichtlich des diesjährigen Coupe de la Jeunesse CdlJ in Tschechien ist. An den Trials, der letzten Hürde für den CdlJ, werden Tiago und Leonard sicherlich auch im Ruderboot überzeugen und erstmalig einen Platz in ein Team Suisse einnehmen. Beide sind somit voll im Soll in Hinblick auf die angestrebte Teilnahme an der nächstjährigen Junioren-WM, dann zusammen mit Adam, der den CdlJ nur aufgrund eines Auslandaufenthalts verpassen wird.
Regatta Sarnen
Alle oben genannten Protagonisten und –innen nahmen erfolgreich an der Regatta Sarnen teil.
Emma konnte bei zwei Starts inklusive dem sonntäglichen A-Finale im Frauen-Zweier zweimal die nationale Konkurrenz mit einigen Bootslängen deutlich distanzieren, was selbstverständlich auch erwartbar war aber trotzdem jedes Mal eine tolle Bestätigung der Leistungsfähigkeit bedeutet.
Tiago und Leonard siegten gleich vier Mal, jeweils Samstag und Sonntag im Zweier und im Vierer, sonntags bedeutete dies ebenso wie bei Emma A-Final-Siege. Im Vierer dabei war natürlich jeweils Adam vom Reuss und Niklas aus Küsnacht / Zürich, mit welchem sich das Team als Renngemeinschaft nun auf die Schweizer Meisterschaft vorbereiten wird.
Ebenfalls siegreich waren unsere jüngsten U15-Mädchen. So konnte Olivia am Samstag ihren Einer gewinnen, während Amelie in Renngemeinschaft mit Freda aus Küsnacht / Zürich ein Abteilungsrennen gewinnen konnten. Olivia startete zusätzlich mit Gemma in Zweier, welcher mit sehr guten Auftritten immer besser in Fahrt zu kommen scheint. Alle U15-Mädchen starteten an beiden Tagen auch im Skiff und zeigten jeweils ihre ruderischen Fortschritte. Auf sie baut der Reuss zukünftig in besonderer Weise.
Ebenso baut unser Club auf die männlichen U15 Jason und Jonathan. In Abwesenheit von Lias starteten die beiden im Zweier und im Skiff und auch sie zeigten eindrücklich, dass jeder Trainingstag mehr zu besseren Leistungen und noch besserem Rudern führt.
Luis, gerade einmal im ersten U17-Jahr, startet in dieser Saison im Vierer in Renngemeinschaft mit Aarburg und Halwillersee. In Sarnen versuchten sie dies nebst dem bereits vertrauten Skullboot im Riemenvierer und dies gelang sehr überzeugend. Vordere Platzierungen an beiden Tagen in allen Rennen zeigen uns, dass wir gerne auch zukünftig auf die vielfältigen Fähigkeiten vertrauen werden.
Ebenfalls bei den U17 waren Clara, Lea, Lucia und Naomi im Einsatz. Sie absolvierten die Rennen im Zweier und im Vierer. In beiden Bootsklassen zeigten sie gute Leistungen, wenngleich der grosse Sprung nach ganz vorne an dieser Regatta ausblieb. Hier steckt wesentlich mehr im Team und die Schwankungen zwischen sehr gut und anderen Attributen sind noch zu gross und zu häufig. Bis zur Schweizer Meisterschaft möchten die 4 „girls“ das vorhandene Potential noch besser ausschöpfen. Möglich ist das.
Ebenso immer besser in Fahrt kommt Natalia. Obwohl sie es im Feld der U19 als 17-jährige und stets im Skiff rudernd sehr schwer hat, wird sie nicht müde, in jedem Rennen das Beste zu geben und sich mit kleinen aber stetigen Schritten zu verbessern.
Sarnen ist vorbei. Neben den tollen Leistungen aller Reuss-Sportlerinnen und -sportler bleibt in Erinnerung, dass sehr viele unterstützende Eltern den Weg ins Bergige gefunden haben. Auch das ist ein Zeichen eines gut funktionierenden und sich permanent entwickelnden Teams. Auch der Präsident und weitere Vorstandsmitglieder fanden den Weg zum Sarner See, was nicht nur die Aktiven sehr schätzen.
Bei soviel positiven Eindrücken macht es am Ende auch fast nichts aus, dass mit Sarnen eine weitere Regatta in dieser Saison vom nasskalten Wetter geprägt war. Dass Bootshänger aufgrund von Wasser und Schlamm auch mal nach einer Regatta vom Standplatz nur mithilfe eines Traktors entfernt werden können, das kommt schon mal vor. Dass aber bereits vor den Rennen die Hänger auf dieselbe Weise zu ihrem Platz gebracht werden mussten, das erlebt auch der erfahrende Regattabesucher eher selten. Aber wie gesagt, unsere Sportlerinnen und Sportler haben aufkommende Unstimmigkeiten mit ihren Leistungen verdrängt. Weiter so. Läuft.
Thomas Melges