Nach genau diesem Text des bekannten Volksliedes verlief der Oktober-Reusstrecker – und natürlich wieder zurück. Statt «Strümpf no Schueh» brauchte der RC Reuss aber einen Tumbler in Weggis ….
Fotos: Corinne Fischer, Karin Hirschle, Paul Ottiger; Text: Roman Oberholzer
Alle lernten das Volkslied in der Schule: «Vo Luzern gägä Wäggis zue, joholodidu, joholodidu, brucht me weder Strümpf no Schueh, joholodidu joho. Jodel … Mä cha fahre übere See, joholodidu, joholodidu, und diä schöne Fischli gseh, joholodidujo ho.» Die 16 Reussler/innen nahmen ebenfalls den Seeweg via Meggenhorn und Hertenstein, sahen leider aber keine schönen Fische. Das Wetter war oben blau, unten grau (sprich Hochnebel) und ganz unten flau (sprich ruhiger See). Ziel des Reussstreckers im Oktober war das See-Restaurant Lützelau, das zwischen Weggis und Vitznau liegt.
Nach ca. 1.5 Stunden Rudern erreichten die vier 4er-C-Boote fast gleichzeitig die Anlegestellen der Lützelau. Der Wind war das kleinere Problem; das grössere war, dass es Anlegestellen für Motorboote waren, was bedeutete, dass sie knapp einen Meter höher waren als das Waschbord der Ruderboote. Mit vereinten Kräften und guter Stabilität des Bootes erklommen alle trockenen Fusses die grosse Stufe hinauf auf den Steg – bis auf Paul, leider. Als er aus dem Boot steigen und den Schritt hinauf auf den Steg machen wollte, rutschte unter ihm das Boot vom Steg weg und Paul landete zum Glück unverletzt im See.
Gottlob fanden sich in den Seesäcken der anderen Ersatz, so dass sich Paul der nassen Kleider entledigen konnte. Und statt «Strümpf no Schueh vo Lozärn gägä Weggis zue» wäre jetzt ein Tumbler nötig – gesagt, gefragt, und das See-Restaurant Lützelau erklärte sich freundlicherweise bereit, die nassen Kleider im Tumbler zu trocknen. Zeit war ja genug, denn im genannten Restaurant war Mittaghalt. Bei Salat, Pizzen, Pasta, Fisch oder Suppen verging die Zeit im Flug. Und auch an Gesprächsstoff fehlt es nie, wenn Ruder/innen mit unterschiedlichen Berufen und Lebensgeschichten zusammenkommen. Aktuell waren u.a. Bärtis Reiseerlebnisse in Norwegen Gesprächsstoff, wo er zusammen mit seiner Frau Lidwina für 3 Monate im Wohnmobil unterwegs war und erst vor ein paar Tagen zurück kam.
Gegen 14.00 Uhr war Aufbruch: Der Einstieg von den hohen Bootsstegen nach unten ins Boot verlief leichter als gedacht – man war vorgewarnt, keiner wollte ein unfreiwilliges Bad im See nehmen. Bis auf wenige Wellen, verursacht von Kursschiffen oder Touristenbooten, war das Wasser auf dem Heimweg durchwegs spiegelglatt. So gegen 15.40 Uhr erreichte man den heimatlichen Reusssteg in Luzern, und gegen 16.00 Uhr waren alle Boote geputzt und versorgt. Wie schrieb Corinne vom Organisationskomitee in der Ausschreibung für diesen Reussstrecker? «Ankunft ca. 16.00 Uhr» – somit Punktlandung!
Kleines Quiz: Ein Foto scheint, einen Fehler zu haben – gefunden?? Auf dem 7. Foto wird vor- und rückwärts gerudert!